Ain’t no milkyway for me


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  • Entstehungsgeschichte

Schon seit meiner Kindheit fasziniert mich der Weltraum, und diese Leidenschaft ist bis heute ungebrochen. Inspiriert von den fantastischen Aufnahmen der Milchstraße, die man auf diversen Fotoplattformen findet, hatte ich mich in der Vergangenheit schon mehrfach erfolglos an so einem Bild versucht. Scheiterten meine Ambitionen am Anfang noch schlicht an mangelnden Fotografiekenntnissen, hatte ich später einfach Pech. Die Bewölkung spielte nicht mit, oder es bildete sich Tau auf dem Objektiv, ein anderes Mal machte mir die unerwartet hohe Lichtverschmutzung einen Strich durch die Rechnung, kurz: Es war wie verflixt!

Während des Familienurlaubes im Frühjahr 2019 auf Teneriffa (Hier findest du weitere Locations der Insel) witterte ich meine große Chance, schließlich gehört der dortige Teide Nationalpark zu den besten Locations für die Astrofotografie in Europa. Die einzige Chance auf mein heiß begehrtes Milchstraßenfoto bestand während unseres Aufenthaltes eigentlich nur in der letzten Nacht, in der der Mond erst dann aufgehen würde, wenn das Zentrum der Milchstraße schon hoch genug im Himmel steht.

Nachdem ich eine kleine Kapelle am Teide fotografiert hatte, bezog ich auf einem kleinen Hügel Position und drückte mir selbst kräftig die Daumen.
Dort oben im Nationalpark unter einem äußerst beeindruckenden Sternenhimmel - in kompletter Einsamkeit und völliger Dunkelheit - auf den Aufgang der Milchstraße zu warten, war für mich ein sehr eindrückliches Erlebnis. Leider habe ich unterschätzt, wie schnell die Temperaturen in solcher Höhe nachts sinken.
Bei letztlich nur noch 2 Grad über dem Gefrierpunkt versuchte ich mich durch ein paar Übungen, die Turnvater Jahn sicher stolz gemacht hätten, warm zu halten, fror im Endeffekt aber doch wie ein kleines Schneiderlein.

Kurz bevor der Mond aufging, die Landschaft mit seinem Licht flutete und mich nach stundenlangem Aufenthalt in der Dunkelheit regelrecht blendete, konnte ich diese Aufnahme machen.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis aber noch nicht wirklich zufrieden, da die Milchstraße noch viel zu nahe am Horizont, und versteckt hinter den Bergen stand.

Erneut muss ich konstatieren: Ain’t no milky way for me …


Aufnahmeinformationen:

25.04.2019, 01:30 Uhr

Nikon D750 | AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED @16mm

Belichtungseinstellungen:

f/5.6, ISO 100, 30 Sekunden (Vordergrund)

f/2.8, ISO 4500, 20 Sekunden (Milchstraße)

Bearbeitung:

Adobe Lightroom

Adobe Photoshop

Google Nik Collection


  • Epilog

“Still no milkyway for me” | 2019 (links) und “The 5th wound” | 2019 (rechts)

“Still no milkyway for me” | 2019 (links) und “The 5th wound” | 2019 (rechts)

Auch im weiteren Verlaufe des Jahres 2019 gelang mir keine Aufnahme der Milchstraße, mit der ich so richtig zufrieden wäre.

“Still no milkyway for me” entstand im Sommer 2019 in Valensole, Frankreich. Für diese Aufnahme habe ich eine Nacht auf der Rückbank eines winzigen Peugeots 106 verbracht, an Schlaf war kaum zu denken. Leider zogen immer wieder Wolkenfelder über den Himmel …

“The 5th wound” habe ich an der 5-Wunden-Kapelle in Laer aufgenommen. Kurz bevor die Milchstraße optimal über der Kapelle stand, fluteten die Lichter schwerer Landmaschinen das dahinterliegende Feld um die Ernte einzubringen. Unter diesen Umständen war an Astrofotografie natürlich nicht mehr zu denken.

2020 werde ich sicherlich weitere Versuche in diesem Genre angehen, irgendwann soll ich wohl meinen Frieden mit der Milchstraße machen.